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Video: DON´T LOOK AWAY/ SCHAUT NICHT WEG
ERKLÄRUNG WHITE FRAGILITY/ WHITE PRIVILEGE - warum Weiße ungern über White Privilege (Weiße Privilegien) reden
Soziologin Robin DiAngelo beschreibt in einem Artikel anschaulich, wie schwer es ist, mit weiß- privilegierten Menschen in Workshops oder Seminaren über White Privilege zu reden. Denn:
Weiße Menschen sind es nicht gewohnt, aufgrund ihrer Hautfarbe kategorisiert zu werden, sondern als Individuum ohne Merkmal wahrgenommen zu werden. Diskussionen um White Privilege machen sie darauf aufmerksam, daß sie nicht einfach ‚Menschen‘ sind, sondern weiße Menschen. Das heißt, sie sind nicht ausgenommen von der gesellschaftlichen Bestimmung durch ethnische Merkmale. Und diese Bestimmung verschafft ihnen eine Sonderrolle.
Das Wort ‚Privileg‘ fühlt sich für viele weiße Menschen, die zum Beispiel ökonomisch benachteiligt sind, falsch an. Es ist also auch bei Debatten um White Privilege wichtig, intersektional zu denken: White Privilege bedeutet nicht, dass man nicht in anderen sozialen Kategorien strukturell benachteiligt sein kann oder, dass das Leben frei von Schwierigkeiten wäre. Es bedeutet lediglich, dass die eigene Hautfarbe nicht der Grund ist, warum ein Mensch Schwierigkeiten hat.
DiAngelo bezeichnet die emotionsgeladenen Abwehrreaktionen, die Menschen mit weißen Privilegien in Debatten über Rassismus oder die eigenen Privilegien zeigen, als Ausdruck von ‚White Fragility‘ (zu Deutsch: Weiße Zerbrechlichkeit). Demnach sind weiße ‚zerbrechlich‘, da sie in den USA (bzw. Deutschland) nie den Stress erfahren, der Rassismus auslösen kann.
Wenn sie nun in einer Konversation oder einem Seminar dazu ‚gezwungen‘ werden sich ihrer eigenen rassistischen Denk- und Handlungsweisen bewusst zu werden, zeigen sie White Fragility. Diese Reaktionen äußern sich meist darin, dass die Personen abblocken, sehr emotional werden (oft wütend oder defensiv), Rassismuserfahrungen von Schwarzen oder People of Color relativieren oder versuchen die Situation so schnell wie möglich zu verlassen, die sie als unangenehm oder unerträglich wahrnehmen.
Diese Reaktionen führen dazu, dass von Rassismus Betroffene aufhören, ihre Erfahrungen mitzuteilen, weil sie befürchten, dafür angegriffen zu werden.
Außerdem führt die emotionale Reaktion dazu, dass sich der Fokus verschiebt: Es geht nicht mehr um die Rassismuserfahrungen von Betroffenen, sondern um die Gefühle nicht Betroffener.
”Weiß-Sein zu thematisieren hat das inhärente Problem, dass es weißen Menschen die Absolution gibt das zu tun, was sie am liebsten machen: über sich selbst zu reden.” Wie Richard Dyer im Vorwort zu seinem Buch ‘White’ schreibt.
Damit Debatten um White Privilege Veränderungen bringen können, ist es also wichtig Rassismus nicht zu individualisieren, sondern als gesellschaftliche Struktur zu verstehen, die sich unterschiedlich auf Menschen auswirkt.
TESTE DICH SELBST
Hattest du schon mal folgende Gedanken, nachdem du jemanden auf sein rassistisches Verhalten aufmerksam gemacht hast:
Trifft einer oder mehrere dieser Punkte auf dich zu, dann bist du höchstwahrscheinlich schon mit Racial Gaslighting manipuliert worden. Plötzlich stellst du dich selbst und deine Reaktionen in Frage, du bist nicht mehr sicher, was wirklich rassistisch ist. Es ist erstmal wichtig zu verstehen, das Problem bist NICHT du. Im folgenden erfährst du mehr über diese Thematik.
VIDEO: THAT´S MY HIJAB/ DAS IST MEIN HIJAB
ÜBER UNSERE REFERENT*IN
Seit 2009 bin ich im Verein Global New Generation Berlin eV tätig. Angefangen habe ich als Kind, welches in den Musicals und in den Workshops aktiv gewesen ist. Rassismus war von Anfang an ein stabiler Begleiter in meinem Leben. Die Teilnahme an den Angeboten des Vereins haben mich überzeugt und mir viele Wege aufgezeigt, wie ich damit umgehen und mich wehren kann. Ich habe selbst schon viel rassistische Gewalt erlebt und auch schon einen Vorfall der vor die Gerichte ging. Ich habe Kontakt zu Zeitungen aufgenommen, habe Interviews im deutschen sowie auch im türkischen Fernsehen zu dieser Thematik gegeben, Vorträge gehalten und auch eigene Artikel geschrieben. Mein Motto lautet: schweige nie, denn wenn du schweigst hast du verloren.Mit 22 Jahren habe ich mein erstes Projekt geschrieben und gelernt, wie ich meine Fähigkeiten nutzen kann, um anderen Menschen zu helfen. Das jüngste Projekt war eines, was die Thematik Rassismus aufgreift und Aufklärungsarbeit leistet.Heute sitze ich mit Stolz im Vorstand dieses Vereins und kann so aktiv helfen.
QUELLENANGABEN
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